Gewächshaus-Guide
Beim Gedanken an aromatische Tomaten, knackigen Salaten und süßen Erdbeeren läuft uns das Wasser im Mund zusammen - wie schön, dass Sie sich den Traum vom eigenen Gewächshaus erfüllen! Wir helfen Ihnen und beantworten die wichtigsten Fragen.
Vorteile eines Gewächshauses
- Die Gartensaison verlängert sich automatisch gegenüber der freien Natur.
- Ideale Temperatur- und Lichtverhältnisse beschleunigen das Wachstum.
- Der Ernteertrag fällt deutlich höher aus.
- Das Gewächshaus ermöglicht bei entsprechender Ausstattung eine ganzjährige Nutzung.
- Kübelpflanzen und empfindliche Gewächse können unter artgerechten Voraussetzungen überwintern.
Vor dem Kauf1. Entscheiden Sie sich für ein Gewächshaus
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Foliengewächshaus Das bekannte Tomaten-Gewächshaus ist ein klassischer Vertreter des Foliengewächshauses. Es ist die größere Variante des Folientunnels, in dem man sogar stehen kann (je nach Ausführung).Ein Foliengewächshaus ist also eine stabile und einfache Konstruktion, die kein Fundament erfordert. Ebenso von Vorteil: In einem ausreichend großen Foliengewächshaus ist die Unterbringung von Pflanz- und Kulturtischen möglich. Es wird nicht beheizt, das spart Kosten und schont die Umwelt. Außerdem ist es noch dazu günstig in der Anschaffung. In ihnen kann jede Art von Gemüse kultiviert werden, die nicht auf ein beheizbares Gewächshaus angewiesen ist. Hierfür bieten die Hersteller verschiedene Größen und Formen an. Gemüsesorten wie Salate, Kräuter, Frühkartoffeln und Rhabarber sind hier gut aufgehoben. |
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Frühbeete Frühbeete sind perfekt zur Verlängerung der Pflanzsaison im Frühling oder Herbst und auch zum Abhärten von Jungpflanzen geeignet. Eine Eindeckung aus wärmeisolierenden Holzkammerplatten ist sinnvoll. Vorteil ist die einfache Montage. Es kann an jeder Stelle im Beet über die Pflanzen gestülpt werden und ist schnell entfernt, wenn das Gemüse größer wird. Die Fenster sind verstellbar und die Seiten sind lichtdurchlässig, was ein optimales Wachstum gewährleistet. |
2. Wählen Sie einen Standort
Der richtige Standort hängt von der Art der Nutzung ab. Ein Ort mit möglichst hoher, natürlicher Lichteinstrahlung bietet die beste Voraussetzung. Wird das Gewächshaus vornehmlich im Sommer genutzt, ist eine Nord-Süd-Ausrichtung der Längsachse ideal für einen guten Sonneneinfall. Soll das Gewächshaus in erster Linie dazu dienen, im Frühjahr Pflanzen vorzuziehen oder empfindliche Pflanzen dort zu überwintern, empfiehlt sich eine Ausrichtung in Ost-West-Richtung. Beachten Sie dringend die gesetzlichen Bestimmungen wie z.B. der korrekte Grenzabstand zum Nachbarn. Erkundigen Sie sich dazu am besten bei Ihrem Bauamt nach den lokalen Bestimmungen, ob Sie eine Genehmigung für den Bau brauchen und welche Papiere Sie dafür einreichen müssen. Außerdem ist darauf zu achten, dass das Gewächshaus an einem möglichst windgeschützten Ort aufgestellt wird um Sturmschäden und Auskühlung zu vermeiden. Wählen Sie den Standort nah am Wohnhaus oder Anschlussleitungen, um es mit Strom und Wasser versorgen zu können.
Fundament Ein frostfreies Streifenfundament benötigt eine Tiefe von 80cm unter Geländeniveau. Das Stahlfundament aus verzinktem und farbbeschichtetem Stahlblech vereinfacht die Montage. Es ist immer absolut eben und rechtwinklig. Dies sind unerlässliche Voraussetzungen für ein Fundament. Bitte achten Sie darauf, sich einen Fundamentrahmen mit zu bestellen. |
Ausstattung
Verglasung: Hohlkammerplatten und Einscheibensicherheitsglas
Heutzutage werden meist keine Gläser, sondern Hohlkammerplatten aus Kunststoff verwendet. Dies ist häufig Polycarbonat, ein transparenter und farbloser Kunststoff. Die Platten verfügen über gleich mehrere Vorteile. Zum einen wirken sie wärmedämmend, zum anderen sind sie vergleichsweise leicht und stabil, aber vor allem bruchsicher. Dadurch halten sie Sommergewittern oder Winterstürmen stand. Durch die spezielle Beschichtung sind sie zwar nicht völlig durchsichtig sondern eher milchig, bieten aber einen guten UV-Schutz. Aus Sicherheitsgründen wird ausschließlich Einscheibensicherheitsglas angeboten. Es ist gehärtetes Blankglas und erheblich stabiler als normales Gartenblankglas. Ein wichtiger Vorteil: Es splittert nicht scharfkantig, wenn es trotzdem zerbrechen sollte und vermindert so die Verletzungsgefahr, gerade wichtig, wenn Kinder und Tiere im Haushalt leben.
Fenster Für die optimale Belüftung sollten mindestens zwei Fenster im Gewächshaus eingebaut sein, da sonst die Temperatur bei Sonneneinstrahlung schnell auf über 50ºC ansteigen kann. |
Türen
Türen ermöglichen nicht nur den Zugang zum Gewächshaus, sie dienen im Sommer zusammen mit den Fenstern auch zum Lüften. Je größer bzw. breiter die Tür ist, desto leichter lassen sich Geräte herein- und heraustransportieren. Wenn das Haus breit genug ist, sind Doppeltüren ideal. Schiebetüren sollten solide verarbeitet sein. Planen Sie mindestens eine Breite von 80cm ein, damit zumindest eine Schubkarre hindurchpasst. Wenn Sie teure Geräte dort lagern, sollte die Tür abschließbar sein.
Heizung Möchte man eine Heizung verwenden, sollte prinzipiell darauf geachtet werden, dass alle Kabel und Leitungen die hierfür verwendet werden, für den Einsatz in Feuchträumen geeignet sind. Dies vermindert das Sicherheitsrisiko ungemein. Sollen ganzjährig Nutzpflanzen gezogen werden, muss die Temperatur zwischen 12ºC und 18ºC liegen. Exotische Pflanzen benötigen sogar eine Raumtemperatur von ca. 18ºC. In diesem Fall spricht man von einem Warmhaus. Gleichzeitig muss für eine ausreichende Isolation gesorgt werden, beispielsweise mit Hilfe von Luftpolsterfolie. Eine Petroleumheizung ist perfekt geeignet für ein Gewächshaus mit einer Grundfläche von 4m². Sie ist energiesparend und einfach in der Handhabung. |
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Bewässerung Insbesondere im Sommer, wenn die Verdunstung besonders hoch ist, müssen die Pflanzen im Gewächshaus zuverlässig bewässert werden. Bereits beim Bau des Gewächshauses sollte darauf geachtet werden, dass ein Wasseranschluss in der Nähe ist oder ohne großen Aufwand eine nachträgliche Leitung gezogen werden kann. Eine sogenannte Speicheranlage sorgt für einen kontinuierlichen Wasserfluss und verhindert eine Überwässerung im Wurzelraum. Bei der Tropfbewässerung wird das Wasser, wie der Name schon sagt, in Tropfen an die Pflanzen weitergegeben. Das Kapillarschlauchsystem hat den Vorteil, dass es sehr präzise gesteuert werden kann und gleichzeitig die vorhandenen Wasserressourcen optimal genutzt werden. Natürlich kann aber auch die traditionelle Gießkanne zum Einsatz kommen. Denken Sie auch daran, sich eine Regentonne anzuschaffen. |
Nach dem Kauf
Der richtige Boden
Die wichtigste Voraussetzung ist der richtige Boden. Die Fruchtfolge bei der Aufzucht im Gewächshaus entspricht der im Gartenkalender für das Freiland, nur ist sie zeitlich einige Wochen vorgelagert. Die Erde in Gewächshäusern benötigt aufgrund der starken Beanspruchung viel Dünger. Sogenannte „Starkzehrer“ wie Gurken, Melonen, Paprika und Tomaten entziehen dem Boden bei der Aufzucht besonders viele Nährstoffe. Um die nährstoffreiche Humusschicht, die Voraussetzung für eine gleichbleibend gute Pflanzenaufzucht ist, zu erhalten, braucht der Boden nachhaltig organisches Material. Humus bildet sich aus Pflanzen-Abfallstoffen, wie Kompost oder Rindenmulch und Mikroorganismen, deren Anreicherung nur bei Verwendung natürlicher Düngerarten gewährleistet wird.
Wann pflanze ich was?
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Blumen im Winter
Blumenaufzucht im Winter kann sehr gut im geheizten Gewächshaus erfolgen. Für einige, wichtige Arten sind im Folgenden die Aussaat- und Auspflanztermine zusammen gestellt:
- Begonien können im Winter von Anfang Februar bis März ausgesät werden, ausgepflanzt werden sie Mitte Mai.
- Fleißige Lieschen werden im Winter von Anfang Februar bis Ende März ausgesät und Ende Mai ausgepflanzt.
- Gartennelken werden im Winter von Anfang Januar bis Ende März ausgesät und Ende Mai ausgepflanzt.
- Geranien sät man im Winter von Anfang Dezember bis Ende Februar, ausgepflanzt werden sie im Mai und Juni. Sie blühen von Juli bis Oktober.
- Passionsblumen kann man im Winter bereits im Dezember bis Ende März aussäen, im Mai und Juni werden sie ausgepflanzt und sie blühen von August bis Ende September.
Tipp: Versicherungsschutz
Falls Sie eine Gebäudeversicherung für Ihr Wohnhaus abgeschlossen haben, empfiehlt es sich, der Versicherungsgesellschaft den Erwerb des Gewächshauses anzuzeigen. Bei vielen Versicherungen genügt dies und das Gewächshaus ist ohne zusätzliche Kosten mitversichert. Andere Versicherungsgesellschaften verlangen einen geringen, zusätzlichen Beitrag. Dann ist das Gewächshaus gegen Sturmschaden versichert.
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